Dr. Thomas Hafner | Kardiologe und Internist in  Wien Wahlarzt, KFA und privat
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Defibrillator

Vor allem PatientInnen mit Herzinsuffizienz haben oft ein hohes Risiko, einen plötzlichen Herztod durch Herzrhythmusstörungen zu erleiden. Diese lebensgefährlichen Herzrhythmusstörungen können durch einen Defibrillator erkannt und beendet werden.

Die Indikation für das Einsetzen des Defibrillators kann in der Ordination gestellt werden, das Einsetzen des Defibrillators wird von KollegInnen im Krankenhaus durchgeführt. Sie werden dafür am Tag vor dem Eingriff stationär aufgenommen, je nach Ergebnis bleiben Sie nach dem Eingriff noch für ein bis zwei Nächte im Spital.

Ein Defibrillator besteht aus einer kleinen Batterie (eigentlich Generator), die etwas größer als eine eine Streichholzschachtel ist, und mehreren Sonden. Die Batterie (Generator) wird unter örtlicher Betäubung üblicherweise in das Unterhautfettgewebe unter dem linken Schlüsselbein eingepflanzt; die Sonden werden über eine Vene, die direkt unter dem Schlüsselbein verläuft, zum Herzen vorgeschoben, davon spüren Sie allerdings nichts; bei manchen PatientInnen kann es von Vorteil sein, die Sonden direkt unter der Haut zu platzieren. Die Sonden werden mit der Batterie (Generator) verbunden und ermöglichen es so, lebensgefährliche Herzrhythmusstörungen zu erkennen und zu beenden.

Da die Sonden erst in den nächsten zwei Wochen in den Herzmuskel einwachsen, sollten Sie in dieser Zeit vermeiden, den linken Arm über den Kopf zu heben (z.B. beim Kämmen), da die Sonden sonst verrutschen können. Die Funktion des Defibrillators kann durch Magnetfelder wie z.B. bei Flughafenkontrollen gestört werden, Sie sollten daher immer einen Ausweis bei sich tragen, mit dem Sie nachweisen können, dass Sie einen Defibrillator haben. Je nach Ihrer Vorgeschichte (z.B. ob bei Ihnen schon einmal eine lebensgefährliche Herzrhythmusstörung aufgetreten ist oder nur das Risiko dafür erhöht ist) können Ihnen gewisse (meist zeitlich begrenzte) Einschränkung für das Lenken vor Kraftfahrzeugen auferlegt werden (Führerscheinuntersuchung).

Ein Defibrillator kann Herzrhythmusstörungen auf zwei Arten beenden: durch eine Überstimulation (d.h. eine rasche Stimulation des Herzens – diese wird von Ihnen nur als Herzklopfen wahrgenommen) oder durch einen Stromstoß (wird üblicherweise wie ein Tritt auf die Brust beschrieben, manche PatientInnen spüren den Stromstoß aber nicht, da sie vor dem Stromstoß schon ohnmächtig geworden sind). Wenn Sie einen Stromstoß durch den Defibrillator erhalten haben, sollten Sie spätestens am nächsten Werktag das Krankenhaus aufsuchen, damit durch Abfrage des Defibrillators untersucht wird, welche Herzrhythmusstörung dazu geführt hat, dass der Defibrillator einen Stromstoß abgibt, und ob mögliche auslösende Ursachen für die Herzrhythmusstörungen ersichtlich sind. Für manche PatientInnen ist ein Stromstoß durch den Defibrillator ein sehr belastendes und verunsicherndes Ereignis – sollten Sie den Eindruck haben, dass Ihre Lebensqualität seit dem Einsetzen des Defibrillators stark eingeschränkt ist, zögern Sie nicht, mich in der Ordination darauf anzusprechen; manchmal muss ein Psychotherapeut hinzugezogen werden, um diese „Schläge“ zu verarbeiten.

Die Funktion Ihres Defibrillators sollte in regelmäßigen Abständen überprüft werden, einerseits um die Lage und Funktion der Sonden, andererseits den Ladezustand der Batterie zu überprüfen – diese Kontrollen werden im Krankenhaus durchgeführt. Die Überprüfung erfolgt durch Auflage eines Sensors auf die Haut über dem Defibrillator, sie ist schmerzlos. Wenn der Ladezustand der Batterie nicht mehr reicht, muss die Batterie (Generator) ausgetauscht werden – dieser Eingriff ist unkompliziert und wird ebenfalls unter örtlicher Betäubung durchgeführt.

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